Gezeigt wurden vier kurze Szenen, welche Situationen zeigen, in denen Schüler Gewalt erfahren. „Die Szenenauswahl war sehr gut gelungen, da sie genau das beinhalten, was die Schüler betrifft: Handyklau, Mobbing auf dem Schulhof und Privat, Unterdrückung durch Stärkere“, so Frau Wagner, Klassenlehrerin der 4b, GS Eichelbergschule Gaggenau.
Das Besondere daran war, dass sich die Zuschauer ins Stück einwechseln lassen konnten und zeigen durften, wie sie die dargestellte Gewalt bekämpfen würden. Es war also eine Art „Mitmach-Theater“, das zum Nachdenken und Handeln aufforderte. Das Publikum musste selbst Lösungen finden und konnte aktiv die Szenen umgestalten. Dabei hatten auch die größeren Zuschauer Spaß: „Schön war, dass wir als Publikum mit einbezogen wurden, das war total spannend und mal etwas anderes, schwärmen Schüler der Klasse 9a.
So entwickelte sich, nachdem das Prinzip verstanden war und nach anfänglichen Hemmungen, ein dynamisches und anregendes Miteinander zwischen Bühne und Publikum. Viele Schüler unterschiedlichen Alters brachten sich mit verschiedenen Lösungsideen in die Szenen ein, um die Gewalt aufzulösen und Zivilcourage zu zeigen. „Die anfängliche Sorge, dass es im Publikum keine Freiwilligen geben würde, die ihren Mut auf der Bühne beweisen, war völlig unbegründet“, so die Projektleiterin und Lehrerin Frau Fix, „unser Konzept ging voll auf“.
Einstudiert wurde das Stück im Deutschunterricht. Gemeinsam mit Frau Fix überlegten und probten die Schüler der Klasse 8b die Szenen, setzten sich intensiv mit der Thematik auseinander und diskutierten viel darüber. „Cool war, dass wir die Szenen und Dialoge teilweise selbst gestalten und eine neue Art Theater kennenlernen konnten“, so einige Schüler der Klasse 8b.
Der Austausch und das positive Feedback der professionellen Schauspieler bestärkten die Schüler. Sie wurden sehr für ihr mutiges Projekt, welches viel improvisatorisches und spontanes Reagieren voraussetzt, gelobt und gingen mit vielen neuen Erlebnissen, Teamgeist und konstruktiven Verbesserungsvorschlägen aus diesem heraus.
Das Stück sollte dazu Anregen, das eigene Verhalten zu reflektieren. Wie kann man das besser tun, als in solch einem aktiven Prozess? Und bei jeder Szene konnte jeder ganz deutlich sehen, dass Gewalt nicht gewinnt.
(Text: C. Hierholzer)