Im Rahmen ihres WVR-Projektes im Jahr 2009 entschlossen sich die damaligen Klassen 8b und 8c hinter dem Schulgebäude einen neuen Schulgarten anzulegen. Das Projekt beinhaltete die Phasen Planung, Durchführung und Reflexion und bereitete die Schülerinnen und Schüler damit auf die Fächerübergreifende Kompetenzprüfung im 10. Schuljahr vor, in der ebenfalls ein Projekt durchgeführt werden soll.
Das Gelände für den neuen Schulgarten liegt hinter dem Schulgebäude und umfasst eine Fläche von ca. 500 m2, die zuvor hauptsächlich aus Rasen und einem kleinen gepflasterten Hof bestand und bisher kaum genutzt wurde.
Ein naturnaher Garten ist ein wertvoller Lernort der Schule. Hier kann Natur mit allen Sinnen erfahren werden. In einer Zeit, in der der Bezug zur Natur zunehmend verloren geht, ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen unsere natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen. Durch die Anpflanzung von Gemüse, Kräutern und Blumen sollen die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse über biologischen Anbau vermittelt bekommen. Unser Schulgarten soll jedoch nicht nur Nutzgarten sein, es sollen auch Lebensräume für verschiedene Tiere geschaffen werden.
Während der ersten Projektwoche im Oktober 2009 erstellten die Schülerinnen und Schüler einen Gartenplan, legten die ersten Wege an und pflanzten Obstbäume sowie mehrere Beerensträucher. Des Weiteren wurden zwei Komposthaufen angelegt. Damit der Schulgarten genügend Sonne bekommt, mussten drei große Bäume gefällt und der Entwässerungsgraben hinter der Schule von kleinen Bäumen und Gebüsch befreit werden.
In der zweiten Projektwoche Anfang Dezember 2009 befassten sich die beteiligten Klassen hauptsächlich mit der Renaturierung des kleinen Hofes. Zunächst wurden Teile der Bepflasterung entfernt. Danach konnte der Schulteich ausgehoben und eine Lagerfeuerstelle mit Sitzgelegenheiten angelegt werden. Zur Sicherung des Schulgartens wurde ein 40 Meter langer Zaun benötigt, um den Garten vor Vandalismus zu schützen und um sicherzustellen, dass keine schulfremden Personen im Schulteich, der bis zu 2 Meter tief ist, ertrinken. Dafür gruben die Schüler 20 Fundamente für den Zaun und das Zufahrtstor.
In der dritten Projektwoche fertigten die Schülerinnen und Schüler eine Wildbienenwand an. Außerdem hoben die Schüler die Fundamente für das Garten- und das Holzbackhäuschen aus.
Bau des Backhauses
Alle am Bau beteiligten Schülerinnen und Schüler versammelten sich am Dienstag, den 27.07.2010, im Schulgarten, um das Richtfest für das neue Backhaus zu feiern. Zusammen mit den betreuenden Lehrern Florian Müller, Sebastian Knapp und Dirk Böhmer lauschten sie dem Richtspruch: „Herr, lass dir gefallen
Dieses kleine Haus, Größre kann man bauen, Mehr kommt nicht heraus.“ (Johann Wolfgang von Goethe), der von Marco Schmittner aus der Klasse 9a vorgetragen wurde.
Der Bau des Backhauses war echtes Teamwork zwischen den einzelnen Klassen und den beteiligten Arbeitsgemeinschaften. Die Planung der einzelnen Bauabschnitte lag bei den Technikgruppen der Klassen 7 bis 9. Die Siebtklässler planten das Fundament, die Achtklässler die Säulen und die Betonplatte für den Ofen und die Technikgruppe der Klasse 9 den Dachstuhl. Bei der Ausführung der Arbeiten halfen dann die Schüler der Schulgarten-, der Bienen- und der Technik-AG fleißig mit und so konnte innerhalb von nur sechs Wochen das Backhaus erstellt werden.
Im Schulleben ist der Schulgarten Unterrichtsort und Treffpunkt. Die 5. Klassen erforschen hier im Fach NWA die Tier- und Blütenwelt und zum Schuljahresende ist der Platz rund um das Lagerfeuer und das Backhaus ein beliebter Ort für Klassenfeiern und Elternabende. Der Schulgarten wird von Herrn Knapp, Herrn Böhmer und Herrn Müller betreut.